Autoreifen & Felgen » Sommerreifen mit Hersteller: Nexen, Tragfähigkeitsindex: ab 69
Ratgeber WerbungWichtiges rund um Sommerreifen
Die Auswahl an Sommerreifen und Herstellern am Markt ist groß, aber wie findest du die passenden für dein Kfz? Wann ist es zulässig, Sommerreifen zu verwenden und wann müssen Winterreifen dran? Und wann musst du deine Reifen erneuern? Unser Ratgeber hat die Antworten, damit du sicher unterwegs bist!
Unabhängige Tests und Energielabel klären auf
Die große Auswahl an Marken und Modellen macht es schwierig, einen guten von einem schlechten Reifen zu unterscheiden. Hersteller versprechen vieles, was unter realistischen Bedingungen anders aussehen mag. Einen guten Anhaltspunkt bieten die regelmäßigen Reifentests der großen Automobilclubs, wie dem ÖAMTC in Österreich oder dem ADAC in Deutschland. Sie testen aktuelle Reifenmodelle auf Herz, Nieren und vor allem Grip unter realistischen Fahrbedingungen. Neben den Fahr- und Sicherheitseigenschaften werden auch Komfort und Wirtschaftlichkeit sowie der immer wichtigere Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und Umweltbilanz bewertet.
EU-Reifenlabel
Das 2021 erneuerte Reifenlabel gibt Auskunft, wie kraftstoffeffizient ein Reifen (A bis E) einzustufen ist. Entscheidend dafür ist der Rollwiederstand eines Reifenmodells, der, je niedriger er ist, Kraftstoff und CO2 einsparen hilft.
Weiters befinden sich Angaben zur Nasshaftungsklasse (A bis E) und Rollgeräuschklasse (A bis C) auf dem Label. Die Nasshaftung ist entscheidend für die Länge des Bremsweges und damit sicherem Fahrverhalten bei nasser Fahrbahn. Da die Rollgeräusche einen Beitrag zur Gesamtlautstärke des Kfz und damit zur allgemeinen, verkehrsbedingten Lärmbelästigung leisten, ist auch dieser Wert angegeben (in dB und A bis C).
Bei Winterreifen gibt’s zusätzlich Symbole zur Schneegriffigkeit und Eisgriffigkeit.
Spartipp
Große Hersteller bieten ihre Reifen oft unter dem Namen einer Tochterfirma an, wo es Markenreifen zu etwas günstigeren Preisen gibt – oft handelt es sich dabei um Vorgängermodelle.
Es zahlt sich auch aus, Preise verschiedener Verkaufsstellen, die bei ein und demselben Modell recht unterschiedlich ausfallen können, zu vergleichen. Insbesondere online lassen sich eine Menge Geld und Stress sparen – z. B. mit dem Geizhals Preisvergleich. In der Regel ist es auch kein Problem, dass du dir die Reifen direkt vom Onlinehändler an die Autowerkstatt deiner Wahl liefern lässt.
Sparen ist gut, gleichzeitig sollte aber betont werden: Qualitative und intakte Reifen sind einer der wichtigsten Faktoren für sicheres Fahren. Die Anschaffung hochwertiger Kfz-Reifen ist daher eine lohnende Investition, schließlich geht es dabei nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch die deiner Mitfahrenden.
Der passende Reifen: So findest du ihn
Während du beim Hersteller grundsätzlich Wahlfreiheit hast, müssen die Reifendimensionen und weitere Parameter zu deinem Kfz passen. Neufahrzeuge sind mit OE-Reifen (OE steht für Original Equipment, also Original-Ausstattungsteil) bestückt, die vom Fahrzeughersteller als optimale Variante ausgewählt worden sind. Die meisten Autohersteller verwenden dafür eigene Kürzel, wie etwa ein + bei Volkswagen, AR bei Alfa Romeo oder VOL bei Volvo. Eine Möglichkeit wäre daher, einfach wieder die empfohlenen OE-Reifen zu wählen. Wenn du aus ästhetischen Vorlieben oder persönlichem Fahrstil andere Reifen bevorzugst, ist das auch kein Problem, solange die Reifen zum Fahrzeug passen. Im Kfz-Zulassungsschein ist genau angegeben, welche Reifen für das Fahrzeug freigegeben sind.
Um die Fahrsicherheit zu gewährleisten müssen folgende drei Parameter individuell dem Fahrzeug entsprechen: Die Reifengröße, der Tragfähigkeits- sowie der Geschwindigkeitsindex. Die Werte werden entsprechend der Größe, des Gewichts und der Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs festgelegt und dürfen nicht unterschritten werden - du findest sie auch an der Seitenwand jedes Reifen angegeben. Wenn du also mit deinen ausgedienten Reifen zufrieden warst, kannst du z. B. beim Neukauf die Werte von den alten Reifen ablesen und direkt übernehmen.
Angenommen der Reifen ist gekennzeichnet mit 235/45 R18 94W, kannst du folgendes daraus ablesen:
• Reifengröße: Wird durch drei Angaben definiert - Breite, Höhe/Breite-Verhältnis und Felgendurchmesser, z. B. steht 235/45 R18 für Breite 235 mm, Höhe/Breite-Verhältnis 45 % und R18 für Reifentyp R=radial, Felgendurchmesser 18 Zoll.
• Tragfähigkeits- oder Lastindex: Gibt Auskunft darüber, wieviel Last das Fahrzeug pro Reifen maximal tragen kann und ist in einer standardisierten Kodierung festgelegt, z. B.: 94 steht für 670 kg
• Geschwindigkeitsindex: Gibt an für welche Höchstgeschwindigkeit der Reifen geeignet ist, wobei die Geschwindigkeitsklassen in Buchstaben eingeteilt sind, z. B. steht W für bis 270 km/h
Auf dem folgenden Foto siehst du, wie die Angaben am Reifen aussehen. Kennst du deine benötigten Werte, benutze einfach unsere Filter und lass dir von Geizhals die besten Preise auflisten.
Breitreifen: Vor- und Nachteile
Ob breitere Reifen besser aussehen, bleibt eine subjektive Frage. Fest steht, dass Breitreifen die Fahrsicherheit und die Fahreigenschaften/Fahrfreude verbessern können, weil die größere Auflagefläche mehr Grip auf trockener Fahrbahn bietet als schmälere Reifen. Bei nasser Fahrbahn verhält es sich jedoch genau umgekehrt, hier kommt es mit Breitreifen schneller zu Aquaplaning und vorsichtiges Fahren ist angesagt. Übrigens haben auch auf Schnee schmälere Reifen die Nase vorn und sind beim Anfahren, der Seitenführung in Kurven und bezüglich Aquaplaning-Gefahr bei Schneematsch Breitreifen überlegen.
Wenn dir Sicherheit vor geht, greif im Winter lieber zu etwas schmäleren Reifen. Im Sommer hängt es davon ab, wie, wo und wann du das Fahrzeug benutzt: Z. B. ein Luxus-Sportwagen, der nur bei Schönwetter zum Einsatz kommt, wird von Breitreifen in vielerlei Hinsicht profitieren. Ein Familienauto, das bei jedem Wetter unterwegs ist, profitiert eher von einem Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Sicherheit. Fest steht: Wenn du dich an den freigegebenen Reifen im Zulassungsschein orientierst, bist du am besten beraten.
Ganzjahres-/Allwetterreifen als Alternative
Nie mehr Reifenwechseln? Mit dem gleichen Reifensatz egal bei welchem Wetter sicher durchs Jahr kommen? Das geht sich leider nicht ganz aus. Ganzjahresreifen bestehen zwar aus einer Gummimischung, die für einen größeren Temperaturbereich ausgelegt ist und sind stärker profiliert, um auch bei gemäßigten Wintern ausreichend Grip zu bieten. Sie sind jedoch bei allen Temperatur- und Wetterextremen den jeweiligen Saisonreifen unterlegen. Ein und dieselbe Gummimischung kann nicht bei Kälte, Hitze, Frost, Schnee und Regen gleich gut funktionieren.
Sommerreifen haben eine härtere Gummimischung als Ganzjahres- oder Winterreifen und sind damit formstabiler bei großer Hitze. Das führt zu einem besseren Fahrverhalten und kürzeren Bremswegen, während weichere Mischungen im Sommer ein schwammiges, instabiles Fahrgefühl bewirken können. Außerdem werden durch die härtere Gummimischung des Sommerreifens Abnützungserscheinungen reduziert und so die Lebensdauer verlängert. Ganzjahresreifen, die im Sommer und Winter gefahren werden, verschleißen wesentlich schneller, so dass langfristig kaum finanzielle Vorteile entstehen. Auch bei schweren Regenschauern sind Allwetterreifen problematisch, da es leichter zu Aquaplaning kommt als mit üblichen Sommerreifen.
Fazit: Ganzjahresreifen bieten weder bei starkem Schneefall und Eis, noch bei großer Hitze oder Starkregen optimale Fahreigenschaften. Aufgrund der schnellen Abnützung ist die Kostenersparnis eher überschaubar. Geeignet sind sie daher als Kompromiss in klimatisch gemäßigten Gegenden oder für Gelegenheitsfahrer:innen, die das Auto bei extremen Wetterverhältnissen auch mal stehen lassen können. Wenn du ganzjährig und bei jedem Wetter auf dein Kfz angewiesen bist, sind Saisonreifen die zuverlässige Wahl.
Reifenzustand regelmäßig überprüfen
Ob du deine Reifen erneuern musst, erkennst du am einfachsten an der (mangelnden) Profiltiefe. Daneben sind auch Risse und poröse Stellen eindeutige Indizien, einen Reifenwechsel zu erwägen. Vorsicht: Gesetzeswegen gibt es teils länderspezifisch unterschiedliche Grenzwerte, was die Mindestprofiltiefe betrifft.
Die Profiltiefe von Sommerreifen muss in Österreich und Deutschland beim Pkw mindestens 1,6 mm betragen – das ist keine Empfehlung, sondern gesetzlich vorgeschrieben! Die Empfehlung vieler Automobilclubs lautet aber, den Reifen bereits früher, nämlich ab weniger als 4 mm Restprofiltiefe, näher in Augenschein zu nehmen und eventuell zu erneuern.
Ganz einfach kannst du das Restprofil z. B. mit Hilfe einer 1-Euro-Münze nachmessen, wo der Rand genau 3 mm beträgt. Die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm erkennst du an den eingearbeiteten 1,6 mm hohen Gummistegen in den Reifenrillen. Wenn der Reifen bis dahin abgefahren ist, dann wird’s Zeit für einen neuen. Wer es ganz genau wissen möchte oder muss, es gibt auch analoge und digitale Reifenprofilmesser.
Achtung Länderuntschiede! Während die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen sowohl in Österreich als auch Deutschland 1,6 mm beträgt, gibt’s bei Winterreifen Unterschiede. In Österreich beträgt die mindeste Restprofiltiefe 4 mm, in Deutschland hingegen 1,6 mm, also gleich wie bei Sommerreifen. Es gibt lediglich eine unverbindliche Empfehlung für 4 mm Mindestprofiltiefe bei Winterreifen. Relevant wird diese unterschiedliche Gesetzeslage z. B. dann, wenn deutsche Urlauber:innen im Winter auf österreichischen Straßen unterwegs sind.
Neben der Profiltiefe ist auch das Alter der Reifen ein entscheidendes Kriterium zur Erneuerung. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es dabei zwar nicht, aber Automobilclubs empfehlen nach rund 8 Jahren ab Produktionsdatum eine Erneuerung, bei Winterreifen nach 6 Jahren. Der Reifen, bzw. Gummi, unterliegt auch unabhängig von der Abnützung einem Alterungsprozess und wird daher mit der Zeit hart und spröde. Folge sind eine schlechtere Straßenhaftung und im schlimmsten Fall eine Ablösung der Lauffläche. Entscheidend ist das Produktionsdatum des Reifens, dieses kannst du anhand der „DOT“-Beschriftung an der Reifenwand feststellen: Vier Ziffern in einem ovalen Feld geben Auskunft über Produktionswoche und -jahr, z. B. DOT 2023 bedeutet Kalenderwoche 20 im Jahr 2023.
Wann sind Sommerreifen erlaubt?
Auch hier gibt es länderspezifische Unterschiede. In Österreich gilt für Pkw und Lkw mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 t von 1. November bis 15. April eine situative Winterreifenpflicht. Bedeutet: Das Fahrzeug darf in diesem Zeitraum bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen, wie Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis, nur mit Winterreifen in Betrieb genommen werden. Bei guten Fahrbahnverhältnissen, oder wenn das Fahrzeug nicht in Benützung ist, gibt es keine Pflicht für Winterreifen. Wenn z. B. im Februar und März bereits schneefreie Fahrbahnverhältnisse herrschen, wäre es gesetzlich legitim Sommerreifen zu verwenden. Erfahrungsgemäß sind jedoch auch im März oder April noch Wettereinbrüche möglich. So hängt die Notwendigkeit von Winterreifen auch immer vom genauen Wohnort ab. Gesetzes wegen bist du jedenfalls ab 16. April mit Sommerreifen auf der sicheren Seite.
Auch in Deutschland gilt keine generelle, sondern wie in Österreich eine situative Winterreifenpflicht. Einen exakten Zeitraum mit Stichtag gibt es allerdings nicht. Als ungefährer Richtwert gilt Oktober bis Ostern (Merke: O bis O), der aber nicht rechtsbindend ist. Entscheidend sind die Fahrbahnverhältnisse, die je nach Wohngebiet unterschiedlich ausfallen können.
Winterreifen sind von Sommerreifen leicht durch das Alpin-Symbol mit Schneeflocke oder die ältere Kennzeichnung M+S (für Matsch und Schnee) unterscheidbar. Auch Ganzjahres-/Allwetterreifen müssen über diese Kennzeichnungen verfügen, um im Winter Gesetzes wegen zulässig zu sein. Wenn du mehr Infos rund um Winterreifen suchst, sieh dir einfach unseren Ratgeber dazu an.
Häufige Fragen & Antworten
Worauf muss ich beim Kauf von Sommerreifen achten?
Die entscheidenden Paramater müssen zu deinem Kfz passen: die Reifengröße, der Tragfähigkeits- oder Lastindex sowie der Geschwindigkeitsindex. Neben den OE-Reifen (Original bei Auslieferung) findet du im Kfz-Zulassungsschein und/oder Typenschein alle Reifendimensionen gelistet, die für das Fahrzeug geeignet bzw. freigegeben sind.
Wann dürfen Sommerreifen verwendet werden?
In Österreich gilt von 1. November bis 15. April die situative Winterreifenpflicht. D. h. sie gilt nur bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen wie Schneefahrbahn, Schneematsch und Eis. In Deutschland gilt ebenso die situative Winterreifenpflicht, jedoch ohne Stichtage. Erfüllt ist sie, wenn auf allen vier Rädern Winterreifen montiert sind. Abseits dieser Regelungen dürfen Sommerreifen verwendet werden.
Was ist die Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen?
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen beträgt in Österreich und Deutschland 1,6 mm. Automobilclubs empfehlen jedoch, ab unter 4 mm einen Reifenwechsel zu erwägen. Die gesetzlichen Bestimmungen zur Profiltiefe können von Land zu Land verschieden sein, vor allem bei Winterreifen.
Wie sollte man Sommerreifen aufbewahren?
Reifen sollten idealerweise in einer trockenen, nicht zu heißen Umgebung lagern. Sie können inklusive Felgen hängend oder gestapelt aufbewahrt werden. Reifen ohne Felgen werden am besten senkrecht nebeneinandergestellt, aber nicht aufgehängt (Verformungsgefahr).
Was ist der ideale Reifendruck bei Sommerreifen?
Der ideale Reifendruck wird individuell vom Hersteller festgelegt und ist im Fahrzeughandbuch und auch oft auf dem Inneren des Tankdeckels, am Türrahmen oder am Kofferraumdeckelrahmen angegeben. Eine manuelle Überprüfung des Reifendrucks sollte ca. alle zwei Wochen sowie direkt vor langen Strecken erfolgen und ist auch bei Vorhandensein eines automatischen Reifendrucküberwachungssystems empfohlen.
Gerald Leimlehner, Stand: 8.3.2024
Inhaltsverzeichnis
- Wichtiges rund um Sommerreifen
- Unabhängige Tests und Energielabel klären auf
- EU-Reifenlabel
- Der passende Reifen: So findest du ihn
- Breitreifen: Vor- und Nachteile
- Ganzjahres-/Allwetterreifen als Alternative
- Reifenzustand regelmäßig überprüfen
- Wann sind Sommerreifen erlaubt?
- Häufige Fragen & Antworten
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